Zwei Zahlen aus dem forstwirtschaftlichen Testbetriebsnetz des Bundesamtes für Umwelt (BAFU) geben jedoch weiterhin Anlass zu grosser Sorge. So wurde 2021 mit der Waldbewirtschaftung schweizweit durchschnittlich ein Verlust von 8 Franken pro Kubikmeter Holz erwirtschaftet.

Verband & PolitikLesezeit 2 min.

Preis für Schweizer Holz noch immer zu tief

Die Schweizerische Forststatistik 2021 zeigt, dass bei der Holzernte 2021 höhere Preise erzielt wurden. Die Waldbewirtschaftung hat aber im Durchschnitt trotzdem noch immer zu einem Defizit von 33 Franken pro Hektare oder von 8 Franken pro Kubikmeter Holz geführt. Die aktuell hohe Inflation und die steigenden Treibstoffpreise verschärfen die angespannte Situation zusätzlich. WaldSchweiz fordert deshalb, dass die Preise für Schweizer Holz noch weiter erhöht werden.

Die gute Nachricht zuerst: Die Forststatistik des Bundesamtes für Statistik (BFS) zeigt, dass Schweizer Holz im letzten Jahr wieder stärker nachgefragt wurde. So wurden im Vergleich zu 2020 mit knapp 5 Millionen Kubikmeter rund 4% mehr Holz geerntet. Die Menge an Stammholz («Sägeholz») hat gar um 6% zugenommen. Auch Energieholz (Holzschnitzel und Stückholz) wurde 2021 vermehrt nachgefragt. Dabei trieben die grosse Anzahl neu installierter Holzheizungen und die verstärkte Nutzung bestehender Wohnraumfeuerungen (z.B. Cheminées oder Schwedenöfen) die Nachfrage an.

Holzernte seit 2008 defizitär
Zwei Zahlen aus dem forstwirtschaftlichen Testbetriebsnetz des Bundesamtes für Umwelt (BAFU) geben jedoch weiterhin Anlass zu grosser Sorge. So wurde 2021 mit der Waldbewirtschaftung schweizweit durchschnittlich ein Verlust von 8 Franken pro Kubikmeter Holz erwirtschaftet. Pro Hektare betrug der Verlust 33 Franken. Dazu Ständerat Daniel Fässler, Präsident von WaldSchweiz: «Besonders besorgniserregend für die Waldeigentümerinnen und Waldeigentümer ist, dass diese Zahlen seit dem Beginn ihrer Erhebung im Jahr 2008 durchwegs negativ sind. Der Negativtrend wurde zwar erfreulicherweise gestoppt, die Bewirtschaftung des Schweizer Waldes bleibt jedoch defizitär. Weitere Preiserhöhungen sind daher zwingend.»

Kosten für die Holzernte steigen
Im Vergleich zum Vorjahr hat sich der Verlust pro Kubikmeter und pro Hektare halbiert. Dies ist zwar eine positive Entwicklung, aber kein Grund zur Freude. Denn ein Verlust bleibt ein Verlust. Zudem sorgen verschiedene Faktoren aktuell für eine Verteuerung der Holzernte. Die innert Jahresfrist um 60 % gestiegenen Dieselpreise für Ernte- und Transportmaschinen und die um bis zu 30 % gestiegenen Preise für Ersatzteile und Maschinen belasten die Betriebsrechnungen zusätzlich.

Nachfrage nach Schweizer Holz nimmt zu
Die unsichere Versorgungslage mit Erdgas und die gestiegenen Preise für Heizöl sorgen für eine steigende Nachfrage nach Energieholz. Gleichzeitig kommt es aufgrund des Krieges in der Ukraine zu einer Verknappung des Importangebots an Schnittholz und Holzbaustoffen. Wie sich der Holzpreis entwickelt, ist aufgrund der vielen wirtschaftlichen und geopolitischen Faktoren unsicher. «Damit in der Schweiz genügend Rohholz zur Verfügung steht, muss die schweizerische Wertschöpfungskette gestärkt werden. Können mit der Holzernte wieder Gewinne erzielt werden, wird dieses Ziel erreicht.», so Fässler abschliessend.

 

Einen interessanten Artikel zum Thema aus der Fachzeitschrift Wald und Holz HIER

Zum PDF der Medienmitteilung von WaldSchweiz

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Brennholz
Brennholz 2
Daniel Fässler

 

 

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